Grüne Huschspinne (Micrommata roesum = M. virescens)

Familie Riesenkrabbenspinnen (Sparassidae = Heteropodidae)

 

 

 

[Gruene-Huschspinne]

 


Linkes Bild: Halb erwachsenes Männchen, gefunden am 13. Oktober 2007

Rechtes Bild: Erwachsenes Weibchen, gefunden in Niederösterreich, Seebenstein, 2. April 2007.

Aussehen, Kennzeichen

Die grüne Huschspinne kann durch ihre intensive grüne Färbung kaum mit anderen Spinnen verwechselt werden. Die Körperlänge der Weibchen kann bis zu 15 mm betragen, die Männchen sind gut ein Drittel kleiner. Die Augen sind in zwei Reihen angeordnet und von weißen Haaren umrandet. Junge Huschspinnen besitzen eine eher gelblich, grünlich oder bräunliche Grundfärbung. Erst nach der letzten Reifehäutung im folgenden Frühjahr nehmen sie die typische Färbung an: Vorderköper und Beine sind gleichermaßen grün, der Hinterleib ist meist heller.

 

            Lebensraum, Verbreitung

Die grüne Huschspinne gehört zu den sonnenliebenden Arten, welche häufig an Waldrändern, lichten Laubwäldern oder Trockenwiesen zwischen den Pflanzen gesehen wird. Aufgrund ihrer grünen Färbung ist sie dort jedoch nur sehr schwer zu entdecken und damit sehr gut vor Feinden wie z.B. Vögeln geschützt. Sie kommt in ganz Mitteleuropa vor, allerdings nach Norden hin abnehmend. Sie ist die einzige europäische Vertreterin der Familie der Riesenkrabbenspinnen, die sonst in den Tropen beheimatet ist.

 

            Biologie und Lebensweise

Die Reifezeit reicht vom Juni bis in den August hinein. Vor der Paarung im Mai ist das Männchen kreuz und quer laufend auf der Suche. Ist ein Weibchen gefunden betrommelt er zunächst vorsichtig ihren Rücken, die Paarung dauert bis zu 7 Stunden. Wenige Tage danach stirbt das Männchen.

Im Juli beginnt das Weibchen mit dem Bau eines Eikokons. Dazu werden einzelne Blätter verbunden und der Kokon knapp über dem Boden angebracht. Das Weibchen legt darin ihre Eier und bewacht den Kokon. Nach ca. 4 Wochen schlüpfen dann ca. 40 bis 50 Jungspinnen. Auch die Jungspinnen werden noch länger „beaufsichtigt“. Die Jungspinnen überwintern halbwüchsig, wobei ihnen ihre gelbliche Färbung zu einer optimalen Tarnung verhilft. Die grüne Huschspinne wird ungefähr 18 Monate alt.

Die grüne Huschspinne ist für den Menschen völlig harmlos. Manchmal kommt es zu Bissen, wenn die Weibchen den Eikokon oder die Jungspinnen bewachen und man unachtsam mit der Hand zufällig hineinfasst.

 

            Nahrung, Jagdverhalten

Sie gehört zu den tagaktiven Spinnenarten. Ihr freijagendes Jagdverhalten ähnelt dem der Wolfsspinnen, welche ihre Opfer blitzschnell fangen. Entkommene Opfer werden verfolgt und überwältigt. Der Bau von Netzen spielt bei der Jagd keine Rolle, sondern dienen nur als Unterschlupf.